Das (ehemalige) Benediktinerkloster St. Ludgerus prägte 1000 Jahre lang die Geschichte der Stadt Helmstedt mit. Genaugenommen stellt es die Wiege der Stadt dar. Zuerst gab es das Kloster – später die Stadt. Die Doppelkapelle im Innenhof des Klosters ist fast 1200 Jahre alt und das nachweislich älteste noch erhaltene sakrale Gebäude in Niedersachsen. Schon deswegen ist unser Kloster stark im touristischen Fokus gerückt und wird jährlich von zahlreichen Touristen besichtigt.
Kloster und Stadt gründen in der Missionszelle des Friesen Liudger aus dem Jahr 798. Die heute existierenden Klostergebäude im barocken Stil gehen auf die letzte Blütezeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. 1803 wurde das Kloster säkularisiert – es verlor seine Klosterrechte und wurde verweltlicht. Fortan war es ein Landwirtschaftsbetrieb – die sogenannte Domäne Helmstedt.
Heute hat die Klosteranlage ganz unterschiedliche Nutzer: neben der Pfarrgemeinde St. Ludgeri auch die Begegnungsstätte "Kloster St. Ludgerus" und die Caritasjugendwerkstatt "Holzwurm", die katholische Grundschule St. Ludgeri, das Kulturcafé "Pferdestall", das Gymnasium Julianum, die Polizei Helmstedt und eine private Tischlerei sowie – durch den Bahndamm abgetrennt im ehemaligen Kaisergarten – Werkstätten der Lebenshilfe und private Wohnhäuser.